Fehlfarben

Druckvorlage für das Cover des Albums „Monarchie und Alltag“, 1980 (Ausschnitt)

Gestaltung: © Uwe Bauer

Foto: © Martin Büker

Was sollte ich sagen, als Michel Kemner mich eines Abends im Ratinger Hof fragte: „Spielst du eigentlich Saxophon? Wir möchten eine Ska-Band gründen.“ „Klar“, log ich und schwupps war das Konglomerat der 5 Fehlfarben komplett: Peter Hein (Mittagspause), Thomas Schwebel (S.Y.P.H. und Mittagspause), Uwe Bauer (Materialschlacht), Michael Kemner (DAF) und Frank Fenstermacher (der Plan).

Damals war irgendwie alles böhmisch, so wie mein Tenorsaxophon. Das war kaputt und ungefähr so zuverlässig wie ich. Ich schaffte es trotzdem auf Monarchie und Alltag .

Die Professionalität der Erfolgsfolgen blieben Peter Hein und mir dank unserer Leichtfertigkeit dann Gott sei Dank erspart und Thomas musste das für die nächsten zwei Fehlfarben-Alben ohne uns ausbaden:

  • 33 Tage in Ketten
  • Glut und Asche

Erst 1992 fand sich dann die Originalbesetzung für die Platte des himmlischen Friedens wieder zusammen.

Weitere 10 Jahre später trafen wir uns alle bis auf Uwe Bauer für Knietief im Dispo wieder und spielen seitdem kontinuierlich neues Zeug für den schmelzenden Gletscher unserer Zeitgenossen:

  • 26 einhalb
  • Hier und Jetzt (Live)
  • Handbuch für die Welt
  • Glücksmaschinen
  • Xenophonie
  • Über Menschen

Fehlfarben steht für jene Karte im Spiel, die nie Trumpf ist. Eine echte Fehlfarbe gehört keiner Norm, keiner Rasse, keiner Mode und keiner Nation an. Sie ist wie das vierte Geschlecht, das noch nicht weiß, welche Toilette es benutzten darf.

Die falsche Note ist die Träne des Liedes.

© Frank Fenstermacher, 2020

http://www.fehlfarben.com