Eisengrau-Pullover, Berlin 1979
Foto: © Gudrun Gut
Eigentlich hatte ich eine Wohnung gesucht, konnte aber nur ein Ladenlokal finden. Ich hatte gerade die Tiefkühltruhen des Vormieters geleert, als Gudrun am Laden vorbeikam – eigentlich kannte ich sie nur vom Sehen aus dem Dschungel, fand sie aber supercool – wir kamen ins Gespräch und so wurden wir Partner. Wir haben unheimlich geschuftet bei der Renovierung. Gudrun machte nie schlapp und ich auch nicht. Endlich ging es ans Streichen; wir waren uns einig, dass die Farbe, die alle anderen Farben mehr wirken lässt, weil sie keine Farbe ist, Grau sei. Im Malergeschäft fanden wir dann auch das passende Grau – „Eisengrau“ stand auf der Lackdose … Wir waren wohl der erste Concept Store der Welt – vielleicht noch Patricia Field’s store on 8th Street in New York. Nur hatten weder Pat noch wir irgend eine Ahnung vom Konzept eines Concept Stores. Unsere Läden waren eigentlich nur Hang-Outs für die damalige sogenannte Underground Scene, deren Protagonisten ihre Kreationen, seien es Mode oder Filme oder was-auch-immer, vorbreibrachten oder ab und zu ein kleines Konzert gaben.
© Bettina Köster, 2021
Visitenkarte des Ladens „Eisengrau Textilwaren“, Berlin 1979
© Bettina Köster/Gudrun Gut
Werbung für eine Veranstaltung im Eisengrau, Berlin 1979
© Eisengrau
Brief von William Röttger an das Eisengrau, Berlin 1980
© courtesy of Gudrun Gut
Bedrucktes Shirt, das im Eisengrau in Berlin-Schöneberg verkauft wurde, Berlin 1979/1980
© Gudrun Gut/Eisengrau